EHC Arosa
Seit 1924
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NEWS

Abgezockter EHC Arosa: 1/3

0 : 4
0:2 0:1 0:1

Di. 04.02.20 | 20:15

St. Jakob-Arena

1326 Zuschauer

Link Game Center Swiss Ice Hockey

Was diese 22 Aroser beim ersten Playoff-Viertelfinalspiel auswärts beim EHC Basel aufführen, ist schlicht klasse. Mit einer enormen Disziplin, riesiger Lauf- und Kampfbereitschaft und einem überragenden Goalie Kruijsen gewinnt der EHC Arosa 4:0 und geht in der Serie 1:0 in Führung.


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  • Nächstes Heimspiel: Donnerstag, 6. Februar 2020
  • Playoff-1/4-Finals, 2. Runde
  • 20.00 Uhr: EHC AROSA - EHC BASEL

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Der Name "Däscher" ist seit langem in der Sportszene ein Begriff - Bisher vor allem in der Skisprung-Welt. Seit Mittwochabend aber ist "Däscher" nun auch in der breiteren "Eishockey-Welt" verankert. Was ist passiert?


Dr. Reinhard Straumann, ein Schweizer Flugzeugingenieur und selbst ehemaliger Skispringer, erkannte als erster bereits 1924 an den Sprüngen von Thams den entscheidenden Einfluss der Luft als tragendem Faktor. Daher beschäftigte er sich ab 1926 erstmals wissenschaftlich mit dem Skispringen und untersuchte die Beziehung von Geschwindigkeit, Technik, Körperhaltung und Schanzenprofilen. Er führte hierzu Messungen bei Sprungveranstaltungen durch und experimentierte mit Springerpuppen im Windkanal der Universität Göttingen. Er veröffentlichte 1926/27 seine Theorie über die aerodynamisch günstigste Körperhaltung. Er kam zu der Erkenntnis, dass der Springer die besten Weiten erzielen kann, wenn er eine Flughaltung annimmt, die dem aerodynamischen Prinzip von Flugzeugflächen nachempfunden ist. Seine Theorie wurde jedoch erst 20 Jahre später praktisch umgesetzt. In den 1940er Jahren studierte er diesen theoretisch entwickelten Stil mit einigen Springern ein. Die Technik variierte dabei im Ausprägungsgrad der Körpervorstreckung und ging teilweise in eine fast gestreckte Flughaltung über. Weiter instruierte er die Springer nach dem Absprung die Arme ganz ruhig an den Körper zu legen und die Hände neben die kaum noch geknickten Hüften wie Flossen zum Steuern des Fluges zu benutzen. Diese Technik wurde als Däscher-Stil bezeichnet.


Jann Däschers Stil, Hockey zu spielen, hat relativ wenig mit der Technik eines Skispringers zu tun. So wirklich aerodynamisch braucht er nicht zu sein und eine stets gestreckte Körperhaltung ist auch nicht unbedingt der ganz grosse Vorteil auf dem Eis. Der Stil allgemein im Hockey ist irrelevant, Haltungsnoten gibt es nicht. Dabei würde der Maienfelder eigentlich schon eine Note verdienen - Und zwar eine glatte 6. Wie er innerhalb von drei Minuten seine zwei Torchancen zu Spielbeginn nutzt, ist extraordinaire. Zweimal bezwingt er Basel-Goalie Fabio Haller mit einem Schuss, mit einem "Däscher".


Einfach unfassbar gut an diesem Abend ist einmal mehr Fabrice Kruijsen. Der EHC Arosa-Goalie zaubert, speziell im zweiten Drittel, wieder "Dinge" hervor, wo Du einfach denkst: "Hä? Wie hat er denn das wieder gemacht?" Und das Schöne ist: Ersatzgoalie Jamal Kotry freut sich jeweils von allen am meisten, wenn Kruijsen wieder eine geniale Parade gelingt. Das ist gelebter Teamgeist.


Eigentlich würde es jeder Spieler verdienen, separat erwähnt zu werden. Jeder Aroser leistet an diesem Abend seinen grossen Anteil, dass der EHC Arosa erfolgreich in die Playoffs startet. Zwei Akteure sollen an dieser Stelle dennoch explizit auch noch hervorgehoben werden - Zwei Spieler, die in letzter Zeit nur bedingt zum Zuge kamen und trotzdem immer positiv blieben und auf den Moment ihrer Chance warteten. Bo Salerno und Luca Roffler. Salerno, zuletzt immer mal wieder überzählig, kommt ab dem Moment zu Eiszeit, als Verteidiger Nidal Agha nach einem Boxkampf mit dem Ex-Aroser Marc Sahli mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt wird. Und der Tessiner macht seine Sache richtig, richtig gut. Bravo, Bo! Luca Rofflers Chance ist zu dem Zeitpunkt da, wo Trainer Goran Manojlovic entscheidet, den angeschlagenen Flügel Nando Jeyabalan pausieren zu lassen. Und der Engadiner macht seine Sache richtig, richtig gut. Bravo, Luca!


Mit dem 4:0-Sieg in Basel kehrt der EHC Arosa nun also ins Schanfigg zurück und lädt bereits diesen Donnerstag zum zweiten Playoff-Viertelfinalspiel. Dieses wird vor einer einmal mehr tollen Zuschauerkulisse stattfinden. Die Aroser haben sich eine volles Haus mehr als verdient - Auch wenn dieses 4:0 nur ein Sieg wert ist, nicht mehr und nicht weniger. Zwei weitere müssen folgen. Dem ist sich die Mannschaft vollends bewusst.


Hopp Arosa!


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EHC Arosa-Topscorer Ramon Pfranger wirbelt (Foto: sast-photos.com / Sandro Stutz).EHC Arosa-Goalie Fabrice Kruijsen spielt eine ausserordentliche Partie (Foto: sast-photos.com / Sandro Stutz).EHC Arosa-Verteidiger Nidal Agha mit Zärtlichkeiten für Gegenspieler Marc Sahli (Foto: sast-photos.com / Sandro Stutz).Ein Teil der Arosa-Fans in der Basler St. Jakob-Arena (Foto: sast-photos.com / Sandro Stutz).Flavio Cola hat den Puck längstens gespielt, bevor der Gegenspieler angebraust kommt (Foto: sast-photos.com / Sandro Stutz).
EHC Basel - EHC Arosa 0:4 (0:2, 0:1, 0:1), St. Jakob Arena, Basel. 1'326 Zuschauer, Schiedsrichter Paroz; Wermeille, Meusy


Tore: 6. Däscher (Agha) 0:1, 8. Däscher (Agha) 0:2, 21. Bandiera (PP2) 0:3, 46. Infanger 0:4


Strafen EHC Basel: 4x2 Minuten, 1x10 Minuten (Himmelfarb, unsportliches Verhalten), 1x5 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe (Sahli)

Strafen EHC Arosa: 6x2 Minuten, 1x5 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe (Agha)


EHC Basel: Haller; Hagen, Büsser, Maurer, Steinmann,  Hermkes, Hunziker, Heughebaert, Sahli, Rattaggi, Schir, Hrabec, Vogt, Gfeller, Seiler, Himmelfarb, Schnellmann, Maurenbrecher, Lehner, A. Valenza, Gröflin


EHC Arosa: Kruijsen; Lindemann, Agha, Bahar, Dünser, Brazzola, Klopfer, Salerno, Roffler, Bruderer, Roner, Infanger, Bandiera, Amstutz, Jeyabalan, Lampert, Cola, Pfranger, Tosio, Weber, Däscher


Bemerkungen: EHC Arosa ohne Witschi (verletzt, Saisonende), Carevic (verletzt), Hostettler (krank)

MySports League, Playoff 1/4-Finals, 1. Runde:


EHC Basel - EHC Arosa 0:4 (0:1)

HCV Martigny - EHC Bülach 5:1 (1:0)

EHC Dübendorf -  EHC Wiki-Münsingen 4:1 (1:0)

EHC Chur - SC Lyss 2:4 (0:1)