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Aus Blei Flügel gemacht - Aroser stürmen in die Halbfinals
Do. 02.03.23 | 20:00
Sport- und Kongresszentrum Arosa
1115 Zuschauer
Link Game Center Swiss Ice Hockey
Mit fulminanten zweiten 30 Minuten überfährt der EHC Arosa schliesslich chancenlose Seebner und siegt im dritten Playoff-Viertelfinalspiel 6:1. Die Aroser ziehen damit auf kürzestem Weg in die Halbfinals ein. Mögliche Gegner ab kommendem Donnerstag sind Chur, Martigny oder Düdingen.
Arosa jubelt, Arosa tanzt, Arosa lacht, Arosa feiert! Schon Minuten vor der Schlusssirene stehen längstens alle der über 1'100 Zuschauer und machen die Tribünen zum Festparkett. Unten auf dem Eisfeld läuft die Kür und die Aroser brausen wie ein Pistenbully über Gegner Seewen.
Die Mannschaft reisst ab Spielhälfte Hinz und Kunz von den Sitzen. Überragender Spieler in einem zum Schluss gewaltig stark auftretenden Kollektiv ist Stefan Diezi. Der Mann mit der unverkennbaren Wuschelfrisur ist mit Ausnahme des 3:1 an allen Toren direkt beteiligt. Während er bei vier Treffern auflegt, markiert er das 4:1 auf unnachahmliche, "diezische" Art selber.
Wie von der Tarantel gestochen, setzt er so lange nach, bis er den Puck hat, verschafft sich mit einem Bogen etwas Platz, tritt dann an, zieht einen engeren Kreis und feuert schliesslich seinen Scharfschuss perfekt ab. Ein wahrhaftiges Kabinettstück. Ein solches ist auch das 1:1, wobei dieses Tor ein ganz feines Gemeinschaftsprodukt von Amstutz, Diezi, Carevic ist. Der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt ist eminent wichtig, gehen doch die Innerschwyzer kurz zuvor in Führung und riechen dadurch Lunte.
Die Aroser wirken bis zur 30. Minuten pomadig. Die Beine scheinen mit Blei versehen zu sein, Fehlpässe prägen das Spiel, die meisten Zweikämpfe gehen verloren. Mit Glück, vor allem aber auch dank Goalie Michal Chmel kommt der EHC Arosa irgendwie durch diese, gefühlt viel zu lang anhaltende Phase, ungeschoren davon.
Plötzlich aber beginnt der Motor zu laufen. Und wie! Manuel Laimbachers erster von insgesamt drei Torstreichen löst einen Wimpernschlag vor der zweiten Drittelspause jegliche Verkrampfung. Für Seewen ist dieser Gegentreffer Gift, für den EHC Arosa dagegen der Startschuss in einem von der Euphorie und spielerischen Klasse getragenem und geprägtem letztem Drittel.
Bei Spielschluss liegen sich wildfremde Menschen in den Armen. Ein Dorf ist in Ekstase. Ob in der Overtime oder Waldeck Bar oder gar vor dem schicken Arosa Kulm Hotel in Innerarosa - überall johlen und trällern die Fans bis ins Morgengrauen EHC Arosa-Gesänge. Polteras Erben sind drauf und dran, diese Saison 'was ganz Grosses zu schaffen.
Hopp Arosa!
#ehcarosa
#arosa
EHC Arosa - EHC Seewen 6:1 (1:1, 1:0, 4:0)
Sport- und Kongresszentrum Arosa, 1'115 Zuschauer
Schiedsrichter Baumann; Lukac, Blatter
Strafen EHC Arosa: 6x2 Minuten
Strafen EHC Seewen: 6x2 Minuten
Tore: 18. S. Steiner (PP, Noll) 0:1, 19. Carevic (Diezi, Amstutz) 1:1, 40. Laimbacher (Diezi, Krayem) 2:1, 45. Laimbacher (Misani) 3:1, 51. Diezi 4:1, 57. Laimbacher (Diezi, Krayem) 5:1, 59. Bandiera (Diezi) 6:1
EHC Arosa: Chmel; Thomas, Carevic; Bahar, Zryd; Salerno, Amstutz; Schöni, Donatsch; Knuchel, Laimbacher, Schommer; Diezi, Rattaggi, Krayem; Bandiera, Tschudi, Misani; Arnicans, Gyger, Gärtner
EHC Seewen: Schön; Steinmann, Bachmann; R. Büeler, Reichmuth; T. Büeler, Egger; Bettinaglio, Michel; Schwitter, Arnold, Pressacco; Fries, Noll, Zurkirchen; Welter, Langenegger, Schleiss; A. Steiner, Schnürgiger, S. Steiner
Bemerkungen: EHC Arosa ohne Schmuckli, A. Brazzola (beide verletzt), Haller, Donatsch, Sieber, M. Brazzola (alle überzählig)
Playoff 1/4-Finals, 3. Runde:
EHC Arosa - EHC Seewen 6:1 (3:0)
EHC Thun - HC Düdingen Bulls 2:4 (1:2)
EHC Chur - Hockey Huttwil 1:5 (1:2)
HCV Martigny - SC Lyss 5:1 (3:0)