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Saisonende für Aroser
Die gestrige Partie war wohl die wichtigste der Saison. Leider geht sie aber aus Bündner Sicht negativ aus. Die fünfte Partie in der Viertelfinalpaarung EHC Seewen gegen EHC Arosa endete mit der Verlängerung und einem 3:2-Sieg Seewens. Für die Aroser ist die Saison nun vorbei.
Diese fünfte Partie war so, wie man hätte erwarten können. Jede einzelne Minute bescherte den Zuschauern Hockeypur und die Stimmung war elektrisierend. Wie schon so oft in dieser Saison war die Partie zwischen diesen beiden Mannschaften knapp und es erstaunte niemanden, dass es nach 60 Minuten in die dritte Verlängerung dieser Serie ging. In der Overtime kamen die Seebner sowie aber auch die Aroser mit jeweils schnellen Vorstössen zu ihren Möglichkeiten. Doch beide Torhüter, insbesondere Jamal Kotry lieferten erneut einen ausgezeichneten Job ab. Die grössten Hoffnungen auf einen Sieg hatten die Aroser dann, als der Seebner Dean Schnüriger für ein Beinstellen in der 71. Minute in die Kühlbox musste. Das Boxplay Seewens war aber ausgezeichnet und die Aroser kamen zu keiner guten Chance. Und dann auf einmal das schier Unwahrscheinliche. In der 75. Minute drückte Noé Bachmann aus dem Hinterhalt ab und erwischte Kotry eiskalt. Mit diesem Treffer war klar, dass die Saison für die Aroser an dieser Stelle ein Ende findet. Auf der anderen Seite freuten sich die Seebner über den Halbfinal Einzug.
Arosa begann so wie man es nach dem sensationellen Heimsieg von Samstag erwarten konnte. Die Zentralschweizer hatte vor dem eigenen Gehäuse alle Hände voll zu tun und konnten dem ständigen Aroser Druck fast nicht standhalten. Zu richtig gefährlichen zwingenden und gefährlichen Chancen kamen die Aroser aber nicht. Eine kleine Abwehrschwäche nutzte dann Révész mit einem Pass auf Krayem und der zwickte den Puck aus dem Handgelenk in den Rahmen. Der Jubel war gross und der eingeschlagene positive Weg aus den letzten beiden Spielen schien weiter zu gehen. Doch in der Folge konnten die Seebner immer mehr Chancen verzeichnen. Etwas merkwürdig war ein Entschied des Headschiedsrichters zwei Minuten vor Ende der ersten Spielzeit. Maurenbrecher wurde für eine Behinderung in die Kühlbox geschickt, dabei wurde er von einem Arosa-Spieler mit Cross-Check angegriffen.
Im zweiten Drittel
lag so irgendetwas in der Luft, das jedem Anwesendem im Stadion das Gefühl gab,
dass hier bald der Ausgleichstreffer erzielt wird. Die Seebner setzten nun die
Aroser unter Druck. Zu viel Druck für Arosa Headcoach Rolf Schrepfer. Und so
nahm «Schrumm» sein Timeout. Doch auch nach dem Timeout waren es weiterhin die
Zentralschweizer, die das Spielgeschehen bestimmten. Doch nur Druck zu machen
bedeutet nicht Tore zu machen. Konkret liessen bei den Seebner die
Passgenauigkeit und Annahme des Pucks zu wünschen übrig. Und so ging es für die
beiden Mannschaften mit gleichen Spielstand zum Pausentee, wie bereits nach 20
Minuten.
Im letzten Drittel war für die Schanfigger klar, dass sie nun weiterhin auch
offensive Akzente setzen müssen. Denn ein 1:0 Vorsprung ist zu wenig, vor allem
in einem Spiel, das bei einer Niederlage das Saisonende bedeuten würde. Leider
kam es dann genau so, wie man vermutet hatte. Maurenbrecher knallte die Scheibe
mit einem mittelhohen Schuss unhaltbar in die Maschen. Pure Ernüchterung für
die Aroser. Jetzt war wieder alles offen. Noch dicker kam es für die Bündner
nur kurze Zeit später. Nach einem Zuspiel von Jonas Fries konnte Claudio
Zurkirchen die Scheibe zum 2:1 für die Seebner im Tor von Kotry unterbringen.
Glücklicherweise konnten die Gastgeber nur kurz jubeln. In der 53 Minute Holte
Révész für sein Team wieder den Ausgleich. Und so war klar, dass erneut die
Verlängerung die Entscheidung bringen muss.
Die Verlängerung war dann wieder von vielen guten Chancen geprägt. Jeder ging
für jeden und niemand wollte bereits anfangs März in die Ferien vereisen.
Leider wurde genau dieses Szenario für die Aroser in der 74. Minute zur
Realität. Noé Bachmann entschied mit seinem Schuss diese Serie. Eine Serie, die
von Spannung und Kampf geprägt war.
Besonders muss noch die Schweizer Ski und Snowboard Schule Arosa erwähnt
werden. Auf eigene Initiative sind sie mit zirka 20 Personen an einem
Dienstagabend nach Seewen gereist und haben das Team lauthals unterstützt.
Natürlich auch ein Dankeschön an alle anderen Arosa Fans, die die Reise in die
Innerschweiz auf sich genommen haben.
EHC Seewen – EHC Arosa 3:2 (0:1, 0:0, 2:1, 1:0) n. V.
Kunsteisbahn Zingel, Seewen. 981Zuschauer. SR: Steve Dreyfus, Laurent Oberson/Yanick Stryffeler.
Tore: 5. Krayem (Révész) 0:1. 45. Maurenbrecher (Welter / Ausschluss Rattaggi) 1:1. 51. Zurkirchen (Fries) 2:1. 53. Révész (Pressacco) 2:2. 75. Bachmann 3:2
Strafen: 6-mal
2-Minuten gegen Seewen;
2-mal 2 Minuten plus 5 Minuten (Rattaggi
Bandencheck) gegen Arosa.
EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Claudio Zurkirchen, Dean Schnüriger, Cyrill Oehen; Jan Schwitter, Calvin Schleiss, Jonas Fries; Sandro Steiner, Luca Langenegger, Ramon Schnüriger, Corsin Riatsch.
EHC Arosa: Jamal Kotry; Thomas Michel, Luka Carevic; Valentino Verano, Karym Krayem; Rui Zryd, Alain Bahr; Janis Egger, Jan Wieszinski; Stefan Diezi, Nino Russo, Luca Schommer; Hassan Krayem, David Rattaggi, Patrick Bandiera; Marcell Révész, Reto Amstutz, Nick Pressacco; Jerome Portmann, Manuel Laimbacher, Marino Misani.
Bemerkungen: Seewen ohne Livio Langenegger (gesperrt), Fabio Langenegger, Adrian Steiner, Raphael Krämer (alle verletzt). 28. Time out Arosa. 52. Wieszinski Lattenschuss.