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Spielbericht EHC Arosa 6:2 Pikes EHC Oberthurgau
Di. 12.02.19 | 20:00
Sport- und Kongresszentrum Arosa
740 Zuschauer
Link Game Center Swiss Ice Hockey
EHC Arosa Playoff-Start: "Wenn das Feuer lodert!"
6:2 zum Auftakt der Viertelfinalserie gegen die Pikes Oberthurgau - Der EHC Arosa bringt die Playoff-Flammen von Beginn weg wunderbar zum züngeln. Trotz dem glänzenden zweiten Rang nach der Qualifikation - dem besten Abschneiden seit 29 Jahren - ist das Entfachen des Playoff-Feuers ein Akt des Ungewissen. Ein Wildnis-Experte erklärt, wie's der EHC Arosa gepackt hat.
Auch als Zweitplatzierter und mit gelungener Hauptprobe drei Tage zuvor
gegen den gleichen Gegner, hat der EHC Arosa keinerlei Garantie, dass er
gegen die Oberthurgauer Hechte erfolgreich in die Playoffs startet.
Durch die grossmehrheitlich erfreulich gut erzielten Resultate in der
Qualifikation haben die Aroser zwar das Rezept zum Siegen, was
allerdings noch lange kein Persilschein zum Erfolg ist.
Feuer machen kann in der Wildnis überlebenswichtig sein. Es spendet
Wärme, ist sinnvoll zum Abkochen von Wasser und eignet sich zum
Grillieren der frisch gefangenen Forelle. Auch als romantisch
knisterndes Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel macht es so einiges her.
Gleiches gilt für den Start in die Playoffs. Mit Volldampf und vor allem
erfolgreich in die entscheidende Meisterschaftsphase zu starten kann
überlebenswichtig sein. Es gibt Sicherheit, beruhigt die Nerven und
eignet sich zum Verunsichern des eben bezwungenen Gegners. Auch als
stimmungsförderndes, euphorisierendes Element unter den
leidenschaftlichen Fans macht es so einiges her.
"In jedem Fall ist es wichtig", fährt der Wildnis-Experte fort, "dass
Ihr wisst, wie Ihr richtig Feuer machen könnt, ohne daran zu verzweifeln
oder aus Versehen den ganzen Wald in Brand zu stecken. Denn der Umgang
mit einem offenen Feuer ist nicht „ohne“. Als spräche da EHC
Arosa-Trainer Marc Haueter... "In jedem Fall ist es wichtig, dass Ihr
wisst, wie die Emotionen und den Tatendrang richtig auszuleben sind,
ohne daran zu zerbrechen oder aus Übermotivation den ganzen Match zu
versenken. Denn der Umgang mit einem heissen Gegenüber ist nicht "ohne".
Die Erfahrungen vom Wildnis-Experten aufgezeichnet, verraten wir Euch
sechs Tricks und Kniffe, damit im Ernstfall mit dem Feuer machen nichts
schiefgehen kann und stellen zugleich fest, dass das EHC Arosa
Playoff-Startmatch manche Ähnlichkeiten aufweist:
1. Die richtige Feuerstelle / Die richtige Taktik
Wählt die Feuerstelle am besten so, dass sich in einem Raum mit einem
Radius von mindestens drei Metern (auch in die Höhe) keine leicht
brennbaren Materialien befinden und achtet darauf, dass der Boden an
dieser Stelle feuerfest und nicht zu locker ist.
Der EHC Arosa wählt an diesem Dienstagabend eine Vorgehensweise, dass er
sich auf dem Spielfeld von 60x30 Metern gewohnt zurecht findet und
achtet darauf, dass die Taktik von allen verstanden und entsprechend
umgesetzt werden kann.
2. Die Vorbereitung beim Feuer machen / Die Möglichkeiten zum zuschlagen
Um ein Feuer zu entzünden, benötigt Ihr irgend etwas, mit dem Ihr die
erste Glut oder die erste Flamme entfachen könnt. Hier gibt es
unterschiedlichste Methoden und Hilfsmittel, die alle ihre Vor- und
Nachteile haben. Um den Artikel nicht ausufern zu lassen, konzentrieren
wir uns hier auf die Verwendung von Streichhölzern, die in jeder
Überlebensausrüstung enthalten sind und die auch sonst leicht zu finden
sind.
Der EHC Arosa zeigt von Beginn weg Schmackes und entfacht auf dem
Eisfeld wie auf den Zuschauerrängen die erste Glut. Dazu wendet er
unterschiedlichste Methoden und Hilfsmittel an, die alle ihre Vor- und
Nachteile haben. Um den Artikel nicht ausufern zu lassen, konzentrieren
wir uns hier auf die Umsetzung des erfolgreichen Powerplays. Gleich die
ersten beiden Tore erzielen die Aroser in Überzahl, dazu auch noch das
sehr beruhigende 5:1.
3. Die richtigen Brennmaterialien / Die richtigen Akteure
Damit ein Feuer richtig brennen kann, braucht es für jede Brennphase die
passende Nahrung. Ihr braucht also zunächst Zundermaterial oder
zumindest etwas, das sehr leicht brennt.
Die Aroser wollen das Match sofort zum brennen bringen und suchen die
passenden Aktionen, kreiert durch Spieler, die die Playoffs aus dem
Effeff kennen. Pepe Bigliel, Livio Roner und Nidal Agha, alle drei mit
grosser Routine, erreichen die sofortige Playoff-Flughöhe.
4. Feuer machen: Von der ersten Glut zum ausgewachsenen Feuer / Vom ersten Schüsschen zum Siegestreffer
Die ersten Phasen des Feuers sind immer die kritischsten. Hier kann
schlicht am meisten schiefgehen. Die Schanfigger wissen um den
Gefahrenherd und sind sofort omnipräsent. Sobald die ersten Flammen in Eurer Pyramide brennen, müsst Ihr das Feuer anheizen. Damit es sich entwickeln kann, braucht es viel Sauerstoff.
Pustet daher langsam und gleichmäßig in die Pyramide und zwar ebenfalls
so weit unten wie möglich. Pustet mit gleichmäßigem Luftstrahl in die
Glut, nicht in die Flammen. Was heisst das für unser erstes Playoff
1/4-Finalspiel? Gleich die ersten Szenen heizen richtig ein, Nando
Jeyabalan bringt mit seinem Pfostenschuss das Pikes-Gehäuse früh zum
glühen.
Zurück in den Wald: Achtet nun darauf, dass dickere Äste Feuer fangen.
Korrigiert ihre Position dafür gegebenenfalls, damit sie genau in den
Flammen stehen. Jetzt könnt Ihr auch damit beginnen, weiteres Holz um
das Feuer aufzustellen, sodass es sich langsam vergrößert und immer
genügend Nahrung zum Brennen hat..
Die Arosa-Coaches sorgen dafür, dass die "Vorneweg-Spieler" sofort Feuer
fangen. Mit präzisen Anweisungen werden sie justiert und dann die
Mitspieler mitgerissen. Das Feuer im EHC Arosa vergrössert sich nicht
langsam, sondern in Windeseile. Zwischen dem 1:0 und dem 2:0 liegen
lediglich 51 Sekunden. Vom 3:1 zum 4:1 dauert's gar nur 37 Sekündchen.
5. Das Feuer erhalten / Das Resultat nach Hause bringen
Wenn Ihr das Feuer auf eine sichere Größe „herangezüchtet“ habt, könnt
Ihr Euch etwas entspannen. Es wird Euch nun nicht mehr so leicht
ausgehen.
Die Schanfigger führen kurz nach Spielhälfte deutlich, der
"herangezüchtete" Vorsprung beträgt vier Treffer. Die Mannschaft
entspannt sich, der Sieg ist dem Team nicht mehr wirklich zu nehmen.
Stürmer Jann Däscher setzt mit seinem Tor den Schlusspunkt - und dies in
einer Phase, in der die Blaugelben längstens nicht mehr volltourig
fahren müssen, sondern den Sparmodus für die kommenden Aufgaben
eingeschaltet haben.
6. Sicher löschen und den Platz spurlos hinterlassen / Emotionen runterfahren und den Sieg vergessen lassen
Für das Löschen eines Feuers gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Ihr
entzieht dem Feuer Sauerstoff – oder die Nahrung. Bei der ersten Methode
erstickt Ihr das Feuer mit Erde, Sand, einem nassen Tuch, Fell oder
Teppich. Oder Ihr gießt einfach reichlich Wasser darüber, wobei es hier
am sinnvollsten ist, das Wasser auf den Feuerfuß – also seitlich auf die
Glut anstatt von oben auf die Flammen – zu gießen.
Da es in den Playoffs Schlag auf Schlag geht und die nächste Partie
schon nach zweimal schlafen ansteht, gilt's das Erreichte sofort
wegzulegen und die Festplatte aus Spiel 1 zu löschen. Entweder die
Aroser Spieler schaffen dies von alleine, oder Trainer Haueter, der in
fast zwei Jahrzehnten Profi-Eishockey, Unzähliges selbst erlebt und auch
erreicht hat, macht dies. Aber bitte vielleicht nicht gerade mit einem
nassen Tuch...
Bereits diesen Donnerstag steht das zweite Playoff 1/4-Finalspiel an.
Der EHC Arosa hat dabei gegen die Pikes um 20 Uhr in Romanshorn
anzutreten. Der EHC Arosa Fanclub Graubünden organisiert dazu eine
Fanreise mit dem Car. Detaillierte Informationen zu den Abfahrtszeiten,
Zustiegsmöglichkeiten und den Kosten bekommt man bei Fanclub-Präsident
Quirin Wellinger (+41 79 224 23 88, q.wellinger@bluewin.ch).
Hopp Arosa!
Sport- und Kongresszentrum, Arosa, 740 Zuschauer, Schiedsrichter Häusler; Halberstadt, Buff
Tore: 13. Bigliel (PP2, Jeyabalan, Pfranger) 1:0, 14. Roner (PP, Agha, Bandiera) 2:0, 28. Fischer (Spannring) 2:1, 32. Bruderer (Roner, Bandiera) 3:1, 33. Bigliel (Cola, Agha) 4:1, 37. Roner (PP, Hostettler, Agha) 5:1, 40. Malgin 5:2, 51. Däscher (Dünser) 6:2
Strafen EHC Arosa: 5x2 Minuten
Strafen Pikes EHC Oberthurgau: 10x2 Minuten
EHC Arosa: Witschi; Hostettler, Agha, Carevic, Klopfer, Dünser, Hoffmann, Allegri, Bandiera, Roner, Bruderer, Pfranger, Amstutz, Jeyabalan, Cola, Bigliel, Däscher, Weber, Roffler, Bossi
Pikes EHC Oberthurgau: Mathis; Stäheli, Maier, Spannring, Fischer, de Ruiter, Bonga-Bonga, Müller, Neher, Malici, Trüssel, Malgin, Seiler, Ungemach, Noser, Araujo, Germann
Bemerkungen: EHC Arosa ohne Gruber und Steiner (beide verletzt), Salerno (krank)
EHC Wetzikon (1.) - HC Prättigau-Herrschaft (8.) 1:3 (0:1)
EHC AROSA (2.) - PIKES EHC OBERTHURGAU (7.) 6:2 (1:0)
EHC Frauenfeld (3.) - SC Herisau (6.) 3:6 (0:1)
GDT Bellinzona (4.) - EC Wil (5.) 5:3 (1:0)