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Spielbericht EHC Arosa 1:5 SC Lyss
Sa. 23.03.19 | 20:00
Sport- und Kongresszentrum Arosa
1125 Zuschauer
Link Game Center Swiss Ice Hockey
Kein heisser Brei, bitte. Und schon gar nicht drum herum reden. 1:5 im zweiten Finalspiel um den Schweizer Meistertitel 1. Liga gegen den SC Lyss. Der EHC Arosa bringt an diesem Abend kaum einen Schlittschuh vor den anderen. Mit dem 0:2 in der Serie benötigen die Aroser kein Wunderwuzzi, sondern ganz einfach die Energie vom Berg. Aroser, saugt sie auf und dann Gutzi in Zuchwil.
Es ist ein unfassbar schöner Tag in Arosa. Der Samstag präsentiert sich den zig Tausend Berggängern in einem Massanzug, dass man sich wünscht, die Aroser Sonne würde nie untergehen. Leider geht sie unter. Und zwar viel zu früh. Um 20.35 Uhr und dem Powerplaytreffer von Marco Müller zum 4:1 für die Lysser. Der satte Schuss des Seeländer Stürmers beschliesst ein verheerendes erstes Drittel, in dem die Aroser schon nach etwas mehr als acht Minuten 0:3 hinten liegen. Die Entscheidung.
Die Zuschauer bemerken schnell, dass die Mannschaft einfach nicht in die
Spur findet und versucht ihr immer wieder zu helfen. Aus Hunderten
Kehlen hallt es fast Nonstop "Hopp Arosa", "Let's go, Arosa" und
ähnliche Sprechchöre. Trotz einem wirklich missratenen Match - keine
Pfiffe, rein gar nichts. Nur Anfeuerungsrufe bis zum Schluss. Es ist ein
grosses Publikum, das mit wiederum über 1'100 Zuschauern zum sechsten
Mal in Folge die Tausender Marke knackt - für 1. Liga-Verhältnisse
unglaublich und einmalig.
Es wurmt schon gewaltig, dass für den Moment der ganze Schwung aus den Ost-Playoffs weg ist und jeder Eiseinsatz mehr Belastung, denn Freude zu sein scheint. Als Beobachter schmerzt's, weil man jeden einzelnen Aroser so gut mag und sie als Team allen, die den EHC Arosa mögen, bisher wahnsinnig viel Freude bereitet haben. Und nun muss man tatenlos zusehen, wie die Jungs doch so gerne möchten, aber nicht können. Das eines klar ist: Mitleid wollen und brauchen die Aroser nicht. Sich selbst in diese Situation hineinmanövriert, wollen sie sich selber aus diesem ätzenden Zustand rausziehen.
Was hilft dabei unterstützend? Warum nicht aufs Weisshorn, also "Auffe
aufn Berg", durchlüften und runta mit Energie nach Zuchu? Was ist das
für eine brutale Energie auf der Tschuggenhütte in der Kuhbar am
Samstagnachmittag vor dem Match. Matty Valentino heizt ein und das Publikum fliegt wahrhaftig (Demo-Video).
Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Samstag unfassbar schön. Was danach
folgt, ist nun abgehakt. Am Dienstag treten die Aroser zum dritten
Finalspiel in Zuchwil, das die Solothurner liebevoll "Zuchu" nennen, an.
Ohne Jagertee, dafür mit neuer Energie. Sie wollen nur eins, wieder
"Auffe aufn Berg, dann allerdings auf die Heid - zum vierten Finalspiel
am Donnerstag.
Hopp Arosa!
Sport- und Kongresszentrum, Arosa, 1'125 Zuschauer, Schiedsrichter Baumann; König, Iseli
Tore: 1. Gerber (Leuenberger) 0:1, 6. Wyss 0:2, 9. Kohler (Gerber) 0:3, 15. Salerno (Bandiera, Weber) 1:3, 19. Müller (PP, Gerber) 1:4, 56. Müller (SH, Gerber) 1:5
Strafen EHC Arosa: 5x2 Minuten Strafen SC Lyss: 3x2 Minuten
EHC Arosa: Witschi (ab. 9. Salis); Agha, Hostettler, Hoffmann, Klopfer, Dünser, Salerno, Steiner, Bossi, Bruderer, Roner, Tosio, Jeyabalan, Amstutz, Pfranger, Bandiera, Bigliel, Cola, Däscher, Weber, Roffler
SC Lyss: Geissbühler; Aeschlimann, Schöni, Lüthi, Leu, Schmid, Graf, Wyss, Hagi, Von Dach, Balsiger, Inniger, Gerber, Müller, Leuenberger, Kohler, Minder, Mattioni, Struchen, Siegenthaler, Blatter
Bemerkungen: EHC Arosa ohne Gruber (Saisonende), Carevic (verletzt) und Allegri (überzählig)
EHC AROSA (Ostmeister) - SC LYSS (Westmeister) 1:5 (0:2)