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Spielbericht EHC Arosa 0:4 SC Lyss
Das nicht fehlende i-Pünktchen
Mit der 0:4-Niederlage gegen den SC Lyss geht für den EHC Arosa am Donnerstagabend die Saison zu Ende - zwei Tage früher als erhofft. Obwohl der krönende Abschluss fehlt, spielen die Aroser eine exzellente Saison und müssen sich lediglich hinter dem frischgebackenen und verdienten Schweizer Erstligameister Lyss anstellen. Herzliche Gratulation aus den Aroser Bergen nach Lyss!
Natürlich, ein Zopfbrot ohne Nutellaaufstrich liefert dem Gaumen nicht
die volle Geschmacksexplosion. Natürlich fügt frische Bettwäsche einem
nach hartem Tag ein zusätzliches Wohlbehagen beim Reinspringen in die
Heija zu. Natürlich ist man enttäuscht, folgt dem Öffnen der siebten Red
Bull-Dose am Tag nicht der unverkennbare Klacks nach dem Knubbeln am
Aluminiumring. Und natürlich bekommt ein Picknick am Älplisee ohne ein
auf der Bergwiese ausgebreitetes EHC Arosa-Badetuch, von der einem noch
ziemlich unbekannten, aber sehr eroberungslohnenden Begleitung, nicht
die Maximalnote.
Ja, und klar ist's ungemein schade, dass sich der EHC Arosa im Kampf um
den Schweizer Erstligameistertitel gegen den SC Lyss nicht auch noch mit
dem Pokal belohnt. Und logo fühlt sich dieses Medaillending aus Silber
um den Hals geschmissen, etwa wie ein eingeklemmter Finger in der
Autotüre an.
Aber, die Seeländer sind in den Finalmatches die abgebrühtere
Mannschaft. Ihr gelingt es nahezu optimal, die wenigen Torchancen in
Goals umzumünzen. Der SCL hat die bessere Puckkontrolle sowie das
sauberere Aufbauspiel. Dem EHC Arosa fehlt in den Finalmatches die
letzten zehn Prozent Dynamik und Wucht aus den Ost-Playoffs, erzielen in
vier Partien viel zu wenige fünf Tore und sind in der Abwehr zu häufig
nicht ganz sattelfest. Insgesamt bringen die Aroser gegen Lyss nicht
mehr ihr volles Rendement aufs Eis.
Im Endeffekt ist der Vizetitel ein Schönheitsfehler zum Abschluss einer
Saison, die vorzüglich war und in der der EHC Arosa sehr viele neue
Sympathisanten oder wieder aus den Löchern hervorgekrochene, lange Zeit
verschollene Arosa-Fans dazu gewonnen hat. Zeit zum analysieren bleibt
noch zu Genüge. Nach einem kräftigen Abschütteln der Enttäuschung dürfen
sich die Aroser einfach über die beste Saison seit vielen Jahren
freuen. Weil, es sind alles Aufsteigerjungs. Und das sind sie auch ohne
Pünktchen auf dem i. Oder, schreiben wir AUFSTEIGERJUNGS einfach gross.
Dann fehlt auch kein Pünktchen mehr. Sieht sehr gut aus, so.
Am kommenden Sonntag steigt im Kursaal Arosa um 16 Uhr das grosse EHC
Arosa-Saisonabschlussfest. Und auf dieses können sich Spieler und Fans -
alle zusammen - aus mehreren Gründen aber sowas von freuen ...
Hopp Arosa!
Sportzentrum Dieschen, Lenzerheide, 510 Zuschauer, Schiedsrichter Graber; Hollenstein, Blatti
Tore: 23. Aeschlimann (Gerber, Leuenberger) 0:1, 26. Lüthi (Müller, Leuenberger) 0:2, 50. Schmid (PP2, Lüthi) 0:3, 60. Schmid 0:4
Strafen EHC Arosa: 7x2 Minuten
Strafen SC Lyss: 4x2 Minuten
EHC Arosa: Witschi; Agha, Hostettler, Hoffmann, Klopfer, Dünser, Salerno, Steiner, Bossi, Bruderer, Roner, Tosio, Jeyabalan, Amstutz, Pfranger, Bandiera, Bigliel, Cola, Däscher, Weber, Roffler
SC Lyss: Geissbühler; Aeschlimann, Schöni, Lüthi, Leu, Schmid, Graf, Wyss, Schertenleib, Von Dach, Balsiger, Inniger, Gerber, Müller, Leuenberger, Kohler, Minder, Mattioni, Struchen, Hagi, Blatter
Bemerkungen: EHC Arosa ohne Gruber (Saisonende) und Allegri (überzählig)
EHC AROSA (Ostmeister) - SC LYSS (Westmeister) 0:4 (1:3)